Es war auch Zeit für die erste heilige Kommunion, die ein tiefes Erlebnis für sie werden sollte. Noch am Tag zuvor bereitete ihre fromme Mutter sie bis spät abends auf den Empfang des eucharistischen Heilands vor, sodass sie vor heiliger Erwartung kaum schlafen konnte.
Am Morgen fand sie sich als erste auf dem Kirchplatz in Scheßlitz ein, wo sich die Erstkommunionkinder versammelten. Als sie sah, wie alle so schön gekleidet waren, schämte sie sich ihrer schlichten Kleidung. Da vernahm sie eine Stimme: "Du schämst dich deines Leibes, und ich schäme mich nicht deiner Seele. Lass das Äußere gehen! Ich schaue nicht auf das Äußere, sondern dein Herz sollst du mir bereiten, da will ich mit dir vereint sein." Als sie sich umschaute, um zu sehen, wer zu ihr spreche, sah sie niemand. Nun richtete sich ihr ganzes Verlangen auf die Vereinigung mit Jesus; als erste durfte sie ihn empfangen. Sie schreibt: "Da wurde mein Herz gleich wie ein Feuer entzündet, und ich konnte mich den ganzen Tag nicht vor Freuden fassen." Die Liebe zum eucharistischen Heiland wuchs stetig; er war die Quelle ihres Lebens, ihrer Kraft, ihrer Liebe.